Kardamom im Kaffee? Schmeckt! Die Liaison besticht durch süsslich-würzige Noten, die einander harmonisch ergänzen. Bekannt wurde die Kombination als arabische Kaffeespezialität. Dass sie jetzt auch in Speisen Furore macht, ist einem Trend zu verdanken: Kochen mit Kaffee. Das schwarze Gold wird von Hobby- und Spitzenköchen gleichermassen als Würzmittel gepriesen respektive in Foodblogs und Internetforen als Traumpartner für das «Foodpairing» – das Kombinieren unterschiedlicher Zutaten mit gleichen Geschmacksbestandteilen – gefeiert.
Aus gutem Grund: Kaffee enthält über 800 Aromastoffe. Damit ist er nicht nur das erlebnisreichste Naturprodukt für den Gaumen, sondern auch ein Traumpartner für andere Zutaten. Zumal die Kaffeearomen je nach Sorte und Röstgrad variieren und Experimentierfreudigen ein immenses Spielfeld bieten. Nebst ausgeprägten Röst- und Nussnoten bietet Kaffee ein Aromaspektrum sondergleichen – von pfeffrig-würzigen über blumige Nuancen wie Vanille und Nelken bis zu Rauch- und Caramelnoten. Aber auch fruchtige, schoggige und herb-würzige Aromen gibt es zu entdecken.
Fein zum Beispiel ist die Kombination von Kaffee und scharfen Gewürzen wie Chili. Der Texmex-Klassiker Chili con Carne etwa wird durch die Zugabe von Espresso zum vielschichtigen Geschmackserlebnis. Auch von Natur aus dezent süssliche Genüsse wie Lachs, Crevetten und Jakobsmuscheln, Poulet und Wild sowie gedünstete Gemüse gewinnen durch das Würzen mit Kaffee geschmacklich an Intensität. Zudem erweist sich die multitalentierte Bohne wegen ihrer vorwiegend würzig-nussigen Röstaromen als Geheimtipp für Marinaden, Beizen und Saucen. Tipp: Kaffee jeweils erst am Ende der Garzeit dem Gargut beigeben. Er verträgt Hitze über längere Zeit ebenso wenig wie gewisse Kräuter und Gewürze. Die feinen Röstaromen gehen verloren, zurückbleibt ein bitterer, säurebetonter Geschmack.
Ein guter Einstieg für Küchenexperimente mit Kaffee ist übrigens selbst gemachtes Kaffeesalz. Dafür 100 g Meersalz mit 1 gestrichenen TL Kaffeepulver mischen. Empfehlenswert ist eine Sorte mit eher schokoladigen bis fruchtigen Noten. Vor allem, wenn man sich an das Rezept des deutschen Spitzenkochs Alfons Schuhbeck hält. Der adelt das Kaffeesalz nämlich zusätzlich mit je ¼ TL Vanillepulver, frisch geriebener Zimtrinde und schwarzem Pfeffer aus der Mühle sowie mit je einer Prise schwarzem und grünem Kardamom. Et voilà: Das Salz passt perfekt zu orientalischen Gerichten wie Couscous oder Tajine.
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