Thymian ist ein mediterranes Würz- und Heilkraut und findet in der Medizin gleichermassen Anwendung wie in der Küche. Besonders in Südeuropa verbreitet, findet man Thymian oft als Zutat der lokalen Küche. Dort schätzt man seinen dezenten, doch edlen Geschmack in verschiedensten salzigen wie auch süssen Gerichten. Es ist an der Zeit, das seit dem Spätmittelalter auch bei uns bekannte, äusserst vielfältig verwendbare Küchenkraut wieder etwas ins Rampenlicht zu rücken.
Thymian
Facts zu Thymian
Botanischer Name | Thymus |
Gattung | Lippenblütler |
Geschmack | würzig-aromatisch, frisch |
Erntezeit | Mai-Oktober |
Lagerung | frisch: im Kühlschrank getrocknet: luftdicht verpackt, kühl |
Haltbarkeit | frisch: 1-2 Wochen getrocknet: 1-2 Jahre |
Thymian: Die Herkunft des Multitalents
Sein Duft versprüht ein Stück Provence. Doch woher stammt das Gewächs mit den farbigen Blüten ursprünglich? Schon im antiken Griechenland und im römischen Kaiserreich bediente man sich dem aromatischen Kraut und seinen nachgesagten Heilkräften. Deswegen geht man davon aus, dass der Thymian seinen Ursprung in den Mittelmeerländern im Süden von Europa hat. Im deutschsprachigen Raum verbreiteten sich die aromatischen Blüten erst im Spätmittelalter. Heute stammt der im Handel erhältliche Thymian oftmals aus der Schweiz, alternativ auch aus Frankreich oder der Türkei.
Verschiedene Thymiansorten
Bei uns ist besonders der «Echte» Thymian populär, doch es gibt weit über 200 Unterarten. Hier ein kleiner Überblick zu den bekanntesten Arten:
- Echter Thymian (Thymus vulgaris)
Die Nummer eins in unseren Küchen. Der Echte Thymian ist besonders beliebt in mediterranen- und Fleischgerichten. - Zitronenthymian (Thymus x citriodorus)
Die nach Zitronen duftenden Blüten des Zitronenthymian werden getrocknet gerne für Tee verwendet. - Kaskadenthymian (Thymus longicaulis ssp. odoratus)
Mit seinen hübschen hellvioletten Blüten macht der Kaskadenthymian besonders im Balkonkasten eine gute Figur. - Feldthymian (Thymus pulegioides)
Im Gegensatz zum Echten Thymian, der gemässigtes Klima bevorzugt, gedeiht der robustere Feldthymian auch in kühleren Gebieten wie beispielsweise in Ost- und Nordeuropa.
Thymian in der Küche
Da der Thymian hauptsächlich im westeuropäischen Mittelmeerraum gedeiht, findet er besonders in der mediterranen Küche Verwendung. Dort würzt er im frischen Zustand verschiedenste Fleischspeisen wie Ragout, Steak oder Würste. Aber auch für Gemüseliebhaber lohnt sich der Griff zum Thymian. Besonders mit Tomaten, Zucchetti, Auberginen und Knoblauch harmonieren die aromatischen blaugrauen Blättchen hervorragend. In getrockneter Form ist er häufig in Kombination mit weiteren Kräutern wie Rosmarin, Majoran etc. in mediterranen Gewürzmischungen zu finden. Auch in Desserts findet Thymian Verwendung und verleiht süssen Speisen einen aparten Geschmack – zum Beispiel im Zusammenspiel mit Pflaumen, Aprikosen oder Pfirsichen.
Thymian pflanzen
Thymian selber anzupflanzen ist simpel, da er relativ anspruchslos ist und als mediterrane Pflanze mit sehr wenig Wasser auskommt. Im Frühjahr kann man junge Topfpflanzen kaufen und diese im Garten oder auf dem Balkon einpflanzen. Danach muss man ihn nur gelegentlich Wässern und während der Wachstumsphase bis im August etwa alle zwei Monate düngen. Besonders gerne mag der Thymian viel Sonne, er bevorzugt trockenes und warmes Klima. Auch längere Trockenheitsphasen machen ihm nichts aus, lediglich sollte verhindert werden, dass die Erde vollständig austrocknet. Die Blättchen der Thymianpflanze können laufend geerntet werden, wobei man jedoch nicht zu früh damit beginnen sollte. Wer Wert auf ein besonders intensives Aroma legt, sollte idealerweise von Mai bis Oktober ernten. Im Winter sollte man den Thymian etwas vor der Kälte bewahren, dabei reicht jedoch ein geschützter Aussenstandort wie eine Hauswand oder eine Hecke. Um eine Verholzung zu vermeiden, sollte im Frühling jeweils ein Rückschnitt vorgenommen werden. Auch Bienen fühlen sich vom frisch-aromatischen Duft angezogen. So eignet sich Thymian prima als Bienenweide.
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