Poulet

Poulet wird überall gern verspeist und spricht mit seinen Inhaltsstoffen längst nicht nur Fitness-Verrückte an. Auch Kinder mögen das weisse Fleisch, welches Rindfleisch schon länger vom zweiten Platz der meistverspeisten Fleischsorten der Schweiz verdrängt hat. Im Supermarkt wird Poulet neben dem ganzen Güggeli in verschiedensten Formen angeboten. 

Die Hühnerzucht hat eine lange Tradition. Vor Tausenden von Jahren wurde im Gebiet des heutigen Indiens vermutlich erstmals Geflügel gezüchtet. Heute ist das moderne Huhn, ein Nachkomme von alten Dschungelgeflügel-Hybriden, mit Abstand die häufigste Gefügelart und in vielen Teilen der Welt praktisch zu einem Grundnahrungsmittel geworden. Schätzungen zufolge leben derzeit mehr als doppelt so viele Hühner wie Menschen auf dem Planeten.

Im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Rinderwahnsinns Ende des 20. Jahrhunderts überholte der Verzehr von Poulet in Europa jenen von Rind- und Kalbfleisch. Seither ist Pouletfleisch in der Schweiz nach Schweinefleisch die Nummer zwei bei den meistverspeisten Fleischsorten. Das magere und eiweissreiche Fleisch entspricht einer modernen Ernährung. Allein in den letzten 10 Jahren stieg der Pro-Kopf-Verbrauch hierzulande von 9 auf 12 kg an. Pouletfleisch enthält viel Eiweiss, aber wenig Fett und weniger Cholesterin als anderes Fleisch und gilt als leicht verdaulich.

Frisches Poulet erkennt man an festem Fleisch und einer gleichmässigen, hellen Farbe. Um das Salmonellenwachstum nicht zu fördern und die Qualität zu erhalten, sollte die Kühlkette möglichst nicht unterbrochen werden.

Nach dem Kauf ist verpacktes Poulet in der Regel etwa zwei Tage haltbar. Verarbeitete und gepökelte Produkte wie Aufschnitt oder Würste halten sich deutlich länger. Poulet ist im Tiefkühler bis zu einem Jahr haltbar. 

Poulet kommt in vielen Formen in den Supermarkt. Hier eine Übersicht der einzelnen Angebote:

Poulet steht für ein junges Huhn oder Hähnchen sowie die daraus gewonnenen Fleischprodukte. Kleine Poulets werden Coquelets oder Mistkratzerli genannt. Die Bezeichnung Poulet gelb bzw. Poulet jaune bedeutet, dass das Geflügel mit Mais gefüttert worden ist. Poulet kann mit Knochen oder ausgelöst und flachgedrückt grilliert oder geschmort werden.

Poulet Ailerons, auch Chickenwings, Apéro- oder Party-Flügeli genannt, sind die Spitzen der Pouletflügel. Die fleischigen Bissen schmecken gewürzt oder mariniert, gebraten oder grilliert. Meist werden sie als Fingerfood genossen. Zu Ailerons passen Grillsaucen, Chips, Brot, Salat und Kartoffeln jeder Art.

Die Pouletbrust ist die vom Brustbein ausgelöste Brustmuskulatur ohne Haut. Sie ist das begehrteste Stück, weil sie kaum Fett und wenig Kalorien hat, gut verdaulich, vielseitig und schnell zubereitet ist. Pouletbrust kann gebraten, grilliert und pochiert werden. Sie macht sich gut als Schnitzel, Roulade oder Cordon bleu.

Das Pouletfilet ist der kleine Muskel, der neben dem Hauptmuskel die Pouletbrust bildet. Mitten durch das Filet verläuft eine dünne Sehne. Wird diese herausgeschnitten, erhält man kleine Stücke, genannt Mini-Filets. Das zarte Fleisch der Pouletfilets wird gebraten oder grilliert geschätzt.

Geschnetzeltes Pouletfleisch wird meist aus der Brust geschnitten. Das Fleisch ist mager, schnell gar und durch den milden Gout vielseitig verwendbar. Pouletgeschnetzeltes wird beispielsweise für Riz Casimir verwendet, für asiatische Gerichte wie Currys und Saté-Spiesschen, als Füllung für Wraps und Tortillas.

Poulethackfleisch lässt sich so vielseitig verwenden wie etwa Rindshackfleisch, zum Beispiel für Burger, Ćevapčići oder Poulethackbraten, den es übrigens auch fixfertig zubereitet gibt. Dank eher neutralem Geschmack harmoniert Poulethackfleisch mit verschiedensten Aromen. Wichtig ist, dass es durchgegart wird.

Auch als Sonntagsbraten macht sich Poulet gut, ob im Ofen oder auf dem Grill gegart. Der Saftbraten ist fein gewürzt und harmoniert zum Beispiel mit Orangen- oder Kokossauce zu Süsskartoffeln oder Reis. Mit Jus serviert schmeckt Poulet-Saftbraten zu Kartoffeln jeder Art, zu Gemüse oder Salat.

Der Pouletschenkel besteht aus der Muskulatur, den Knochen und der Haut. Die Schenkel von grossen Tieren gibt es geteilt, als Ober- und Unterschenkel. Pouletschenkel enthalten etwas mehr Fett als die Brust. Sie eignen sich perfekt zum Grillieren, Braten oder Schmoren.

Pouletschnitzel werden meist aus der Brust geschnitten. Sie schmecken mit oder ohne Panade, gebraten oder grilliert. Bei Kindern stehen sie paniert hoch im Kurs, ebenso als Cordon bleu. Pouletschnitzel sind schnell gemacht und ergeben mit Salat ein schmackhaftes, leichtes Hauptgericht.

Würste aus Pouletfleisch sind weniger fett als beispielsweise solche aus Schweinefleisch. Sie lassen sich wie jede andere Wurst zubereiten und verwenden. Cervelats und Bratwürste beispielsweise eignen sich zum Braten und Grillieren. Coquerli und Chicken Hot Dog werden in siedendem Wasser gegart und Poulet-Sticks roh geknabbert.

In der Grillsaison gibt es diverse Pouletspezialitäten, die, gewürzt oder mariniert, unterschiedliche Geschmackserlebnisse bieten. Schärfefans etwa kommen beim Poulet Diavolo oder bei Cowboy-Steaks auf ihre Kosten. Wer es orientalisch mag, erfreut sich an entsprechend gewürzten Schnitzel und Minifilet-Spiessli.