Die Knollen der Kartoffelpflanze haben eine lange Historie. Bereits vor über 6000 Jahren wurde sie von Menschen kultiviert. Mittlerweile ist sie eines der wichtigsten Lebensmittel der Welt und versorgt uns mit wertvollen Nährstoffen. Es gibt über 6000 Sorten, die auf alle möglichen Arten zubereitet werden können.
Kartoffeln
Nährwerte von Kartoffeln (pro 100 g)
Kalorien | 76 kcal |
Fett | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 15 g |
Eiweiss | 2 g |
Ballaststoffe | 2 g |
Herkunft und Besonderheiten der Kartoffel
Unter der Bezeichnung Kartoffel versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch die Knollen der Kartoffelpflanze, die zur Familie der Nachtschattengewächse gehört. Sie ist somit mit der Tomate, der Aubergine und der Peperoni verwandt, nicht jedoch mit der Süsskartoffel, die ihren Namen aufgrund der ähnlichen Verwendung erhalten hat.
Das Alter ihrer Wildart, die sehr wahrscheinlich aus dem Andenhochland Südamerikas stammt, wird auf ca. 13 000 Jahre geschätzt. Vom Menschen kultiviert wurde sie dort schon vor über 6000 Jahren. Wie genau sie von Südamerika nach Europa und in den Rest der Welt gelangte, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Zeitlich handelte es sich um das 16. Jahrhundert, grossflächig angebaut wurde die Kartoffel in Europa ab Mitte des 18. Jahrhunderts. Aufgrund ihrer Nahrhaftigkeit und der ertragsreichen Ernte wurde sie schnell zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel. Heute werden weltweit jährlich etwa 375 Millionen Tonnen geerntet. Damit ist die Kartoffel eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt. Auch in der Schweiz: 45 Kg Kartoffeln konsumiert jeder Mensch in der Schweiz im Durchschnitt pro Jahr. Die Kartoffel besteht zu gut drei Vierteln aus Wasser, daneben enthält sie hochwertige Kohlenhydrate und Proteine und Nährstoffe wie Kalium und Vitamin C. Mit nur 76 kcal pro 100 g hat sie rund fünfmal weniger Kalorien als Reis oder Teigwaren im rohen Zustand.
Kartoffelsorten
Weltweit zählt man heute über 6000 Sorten, die sich vorwiegend durch Reifezeit und Verwendungszweck, manchmal aber auch durch Farbe oder Grösse unterscheiden. Eine Übersicht des bei uns gängigen Unterscheidungsmerkmals, dem Farbleitsystem, findest du hier.
Amandine
Die Luxusvariante unter den festkochenden Kartoffeln, mit heller, makelloser Schale und festem Fleisch. Sie schmeckt dank ihres geringen Stärkegehalts als Kartoffelsalat, Salzkartoffel oder Gschwellti stets herrlich frisch.
Baked (rote Linie)
Baked Potatoes, in Alufolie gebackene oder grillierte, grosse Ofenkartoffeln, sollen schön platzen und ein weiches Fleisch freilegen, das man etwa mit Kräuterquark servieren kann. Victoria, Jelly und Challenger eignen sich dazu besonders.
Festkochend (grüne Linie)
Da sie auch bei längerem Kochen nicht zerfallen, sind festkochende Kartoffeln ideal zum Grillieren und für Gerichte, die eine feste Form benötigen, etwa Kartoffelsalat, Salzkartoffeln oder Gschwellti. Annabelle, Charlotte und Ditta fallen in diese Gruppe.
Frühkartoffeln
Da sie kaum Zeit haben, sich im Boden zu entwickeln, enthalten die ersten Kartoffeln des Jahres wenig Stärke und sind meist festkochend. Die Schale ist hauchdünn und kann mitgegessen werden. Als Salzkartoffel und Gschwellti bleiben sie jederzeit in Form. Auch auf vom Grill mögen sie zu begeistern.
Mehligkochend (blaue Linie)
Wegen ihres hohen Stärkegehalts sind diese Kartoffelsorten trocken und grobkörnig. Beim Kochen springen die Knollen auf und eignen sich daher für Kartoffelstock, Gratins oder Gnocchi. Dazu gehören Victoria, Bintje und Jelly.
Patatli
Die Junioren unter den Kartoffelsorten sind entsprechend klein, aber fein, haben ein zartes Äusseres, dafür ein umso festeres Inneres. Sie passen zu Raclette, zu Käseplatte und ergeben einen schmackhaften Kartoffelsalat.
Raclette (braune Linie)
Zu Raclette werden in der Regel Gschwellti gereicht, also festkochende, mittelgrosse Kartoffeln. Annabelle, Charlotte und Ditta erfüllen die Anforderungen an eine knackige Nebendarstellerin, die jederzeit ihre gute Figur bewahrt.
Rösti-Frites-Baked (braune Linie)
Eher grosse, mehligkochende Kartoffel sorten (Victoria, Bintje und Jelly). Sie können hoch erhitzt werden. Das verleiht Speisen wie Rösti, Pommes frites, Kroketten oder Bratkartoffeln den speziellen Knusperfaktor.
Zubereitung und Verwendung der Kartoffel
Fast genauso so gross wie ihre Artenvielfalt sind die Zubereitungsmöglichkeiten der Kartoffel. Rösti, Gschwellti, Kartoffelsalat, Gratin, Püree oder Bratkartoffeln – es gibt kaum eine Zubereitungsart, für die Kartoffeln ungeeignet ist. Der absolute Klassiker und besonders bei Kindern beliebt sind Pommes frites. Wer eine bekömmlichere Variante bevorzugt, verwendet gedämpfte Kartoffeln oder backt sie ohne Fett im Ofen. In Kombination mit Kräutern als Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen oder vom Grill sind sie eine schmackhafte Beilage zu Fleisch und Fisch. In der Kombination mit Käse beim Raclette entwickeln sie ihr volles Potenzial.
Kartoffeln lagern
Kartoffeln sollten möglichst in Dunkelheit und bei Temperaturen bis maximal 10 Grad aufbewahrt werden, so sind sie mehrere Monate haltbar. Am besten eignen sich Papiersäcke, da diese lichtundurchlässig sind, die Kartoffeln aber noch «atmen» lassen. Bilden sich während der Lagerung Keime oder grüne Stellen, sollte man diese grosszügig wegschneiden. Sie enthalten Solanin, ein Gift, das beim Menschen zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Zum Einfrieren eignen sich Kartoffeln nicht, da sie so an Geschmack verlieren und wässrig werden.
Kartoffeln pflanzen
Wenn man weiss wie, ist das Pflanzen von Kartoffel keine aufwendige Sache. Man setze eine Kartoffel in einen Topf mit etwas Erde und bedecke sie bis zum Topfrand mit Erde. Wichtig ist, dass der Standort des Topfes leicht sonnig ist. Die Erde sollte stets feucht sein, jedoch nicht nass. Sobald die Pflanze ca. 10 cm hoch ist, sollte man sie umpflanzen. Entweder in einen grösseren Topf, von Vorteil jedoch in ein Gartenbeet. Die Pflanze sollte man von Zeit zu Zeit giessen und um die Staude die Erde anhäufen, sodass neu, höher in der Erde gebildete Knollen nicht aus der Erde spriessen und grün und ungeniessbar werden. Nach einigen Wochen, wenn sich das Kraut leicht bräunlich verfärbt, die Kartoffeln ausgraben und geniessen.
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