Fleisch vom Rind ist hell- bis tiefrot und hat eine feine, weisse Marmorierung. Die Fettstreifchen machen das Fleisch schön saftig und aromatisch. Rindfleisch stammt von ein bis zwei Jahre alten männlichen und weiblichen Tieren. Rindfleisch kann auf alle Arten zubereitet werden: Man kann es braten, schmoren, grillieren, sautieren, pochieren, sieden, niedertemperaturgaren, backen, frittieren, wobei sich nicht jedes Stück für jede Methode gleich gut eignet. Die möglichen Garstufen reichen von roh (Tatar, Carpaccio) bis durchgegart, je nach Vorliebe und Stück. Mehr als drei Viertel des in der Schweiz konsumierten Rindfleischs stammen von verschiedenen Rassen aus der Schweiz. Zunehmend beliebt ist Fleisch von speziellen Rassen wie Black Angus oder Hereford. In der Gourmetküche kennt man edle und teure Sorten wie Charolais aus Frankreich, Chianina aus Italien und Wagyū, das ursprünglich aus Japan kommt.
Rindfleisch
Entrecôte
Das aus dem Roastbeef-Stück geschnittene Entrecôte ist das Paradestück vom Rind. Dank seinem Fettanteil bleibt es sehr saftig. Es wird idealerweise kurz gebraten oder grilliert, wobei die Garstufe je nach persönlichem Geschmack von «bleu» bzw. «rare» (stark blutig) über «saignant» bzw. «rare medium» (leicht blutig) und «à point» bzw. «medium» (rosa, halb durch) bis «bien cuit» bzw. «well-done» (ganz durch) variieren kann.
Geschnetzeltes
Das beliebte Geschnetzelte vom Rind wird vor allem aus Stücken vom Stotzen wie der Nuss und dem Eckstück geschnitten. Es eignet sich für unterschiedlichste Gerichte mit Saucen oder auch mit Beigaben wie Pilzen. Besonders beliebt ist Rindsgeschnetzeltes auch zum Schnellbraten auf asiatische Art im Wok. Für A-la-minute-Zubereitungen ist Fleisch von der zarten Huft ideal.
Hackfleisch
Rindshackfleisch ist die Basis vieler auch bei Kindern beliebter Gerichte von Ghackets mit Hörnli über Pasta mit Ragù alla bolognese bis zu Hacktätschli und Hamburger. Je nach den verwendeten Fleischstücken kann der Fettanteil stark variieren.
Hohrücken
Rindsfilet
Das Filet ist das zarteste und kostbarste Stück vom Rind. Das feinfaserige Fleisch eignet sich zum ganz Zubereiten, zum Beispiel als Chateaubriand, sowie zum Kurzbraten als Filetsteaks oder Tournedos. Die Filetspitzen werden gerne für ein Stroganoff verwendet.
Rindshuft
Die Huft liefert nach dem Filet das feinfaserigste und zarteste Rindfleisch. Daraus werden magere Rumpsteaks und Schnitzel sowie dünne Scheiben für Fleischfondues geschnitten, in Würfeln ist es – wie Filetspitzen – ideal für ein Stroganoff, geschnetzelt wird es nur kurz gebraten.
Rindsleber
Die Leber zählt zu den beliebtesten Innereien. Rindsleber hat eine rotbraune Farbe und schmeckt sehr kräftig. Sie kann als Schnitzel oder als Geschnetzeltes zubereitet werden.
Rindsplätzli/Schnitzel
Je nach Zubereitungsart werden Plätzli bzw. Schnitzel von unterschiedlichen Stücken geschnitten. Für Zubereitungen à la minute wird Fleisch von der Nuss, dem Eckstück des Stotzens oder der Huft bevorzugt, gute Schmor- bzw. Saftplätzli stammen von Stotzenstücken wie dem runden Mocken oder dem Eckstück.
Rindsvoressen
Saftiges Voressen, vom Rücken oder von der Schulter in nicht zu kleine Würfel geschnitten, eignet sich für verschiedenste herzhafte Ragouts und Gulaschs. Durch das lange Schmoren wird das Fleisch idealerweise gabelzart, und es nimmt den Geschmack der Garflüssigkeit auf.
Roastbeef
Das Roastbeef ist eines der Paradestücke vom Rind. Es kann ganz als wunderbar zarter Braten zubereitet werden. Es liefert zudem je nach Schnitt die unterschiedlichsten Steaks mit oder ohne Knochen. Rosa gebratenes Roastbeef ist auch kalt als fein tranchierte Charcuterie-Spezialität sehr beliebt.
Siedfleisch
Stücke vom Hals, Rücken und Schulterspitz mit mehr oder weniger Fett ergeben feines Siedfleisch. Dieses schmeckt sowohl heiss, etwa mit mitgekochten Wurzelgemüsen, wie kalt in feinen Tranchen oder klein geschnitten als Siedfleischsalat.
Tatar
Für ein Tatar – rohes, gehacktes Fleisch gemischt mit kräftigen Gewürzen, nach Belieben auch gehackten Zwiebeln, Kapern usw. – werden in der Regel edle Stücke wie Filet oder Huft verwendet. Am besten wird die Struktur des Tatars, wenn man das Fleisch mit einem sehr scharfen Küchenmesser fein schneidet statt es durch den Fleischwolf zu drehen.
Zunge
Die Zunge besteht vor allem aus Muskelgewebe und ist darum besonders zart. Frische Zunge zuzubereiten ist sehr aufwendig; in der Regel wird Zunge bereits gekocht oder auch gepökelt und geräuchert gekauft. Gekochte oder gepökelte Rindszunge kann kalt wie Schinken aufgeschnitten und verwendet werden.
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