Die Gerste ist das verkannte Genie der Schweizer Kulinarik. Einzig als Bündner Gerstensuppe hat sie ein bisschen Karriere gemacht. Dabei ist die Gerste eines der ältesten Getreide und in der hiesigen Landwirtschaft das wichtigste überhaupt, allerdings als Lieferantin von Viehfutter. Das ist bei Wintergerste zwar noch verständlich, da diese sich kaum für etwas anderes eignet. Sommergerste aber lässt sich zum Brauen von Bier und Whisky verwenden sowie in Form von Graupen zum Kochen. Diese bei uns als Roll- oder Perlgerste bekannten Körner sind geschält, geschliffen und poliert und darum leicht bekömmlich. Auch erweisen sie sich als ebenso vielseitig wie beispielsweise Reis. Gerstotto mit Morcheln etwa, mit Spinat und Burrata oder mit gebratenem Culatello und Spargeln ist ein Gedicht! Desgleichen schmeckt ein lauwarmer Gerstensalat mit Rohschinken oder Rollgerstensalat mit Rucola unvergleichlich. Mit Gerstenflocken wiederum lassen sich Suppen binden, die dadurch einen milden, abgerundeten Gout bekommen. Ein weiterer Pluspunkt der Gerste sind die inneren Werte wie das sogenannte Beta-Glucan. Dabei handelt es sich um einen Ballaststoff, der den nützlichen Darmbakterien als Nahrung dienen und gleichzeitig den Cholesterinspiegel senken soll. Queen Elizabeth II soll übrigens auf Gerstensaft als Heiltrank schwören und täglich ein Glas davon trinken. Wer es ausprobieren will: 4 EL Gerste mit 2 l Wasser 45 Minuten köcheln lassen. Den Sud abgiessen, kühl stellen und trinken. Die Körner lassen sich beispielsweise für Salat verwenden.
Gerste Gerste
Gerste wird ausser in Suppe kaum aufgetischt. Dabei hat das Ur-Getreide nicht nur kulinarisch eine Menge Gutes zu bieten, sondern auch fürs Wohlbefinden.
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