Die Topinambur kam im 17. Jahrhundert aus Nord- und Mittelamerika nach Europa und entzückte mit ihrem Reichtum an Nährstoffen besonders die Franzosen. Durch die Kartoffel wurde die süssliche Knolle jedoch grösstenteils verdrängt. Französische Spitzenköche, aber auch die moderne Ernährungswissenschaft rückten sie in den vergangenen Jahren wieder vermehrt ins Zentrum der europäischen Speisepläne.
Topinambur
Topinambur
Nährwerte von Topinambur (pro 100 g)
Kalorien | 50 kcal |
Fett | 0,4 g |
Kohlenhydrate | 4 g |
Eiweiss | 2,5 g |
Ballaststoffe | 13 g |
Herkunft und Geschichte von Topinambur
Topinambur ist eine Pflanze, die der Familie der Korbblütler angehört, derselben Gattung wie die Sonnenblume. Auch sie trägt im Sommer gelbe Blüten. Ihnen stiehlt jedoch meist ihre schmackhafte Knolle die Show, die als Wurzelgemüse auf unseren Tellern landet. Je nach Sorte weisen die Knollen eine gelbe, rote, violette oder braune Schale auf. Ihr Name leitet sich von einem indigenen brasilianischen Volk, den Tupinamba, ab. Durch französische Auswanderer, die dank des Nährstoffreichtums der Topinambur-Knolle eine Hungersnot in Nordamerika überlebten, kam sie anfangs des 17. Jahrhunderts nach Europa. Nach ihrer Einführung gewann sie besonders in Frankreich an Beliebtheit. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde sie jedoch zunehmend von der ergiebigeren Kartoffel verdrängt. Heute erfreut sie sich wieder zunehmender Popularität. Ihre Renaissance erlebte sie in den letzten Jahren unter anderem in der französischen Spitzenküche. Geschmacklich ähnelt sie der Süsskartoffel und der Artischocke, im Vergleich zu dieser kann sie jedoch auch roh verzehrt werden. Sie gedeiht überall, wo ein gemässigtes Klima herrscht, unter anderem auch in der Schweiz, wo sie fast das ganze Jahr über erhältlich ist. Die Topinambur ist reich an Proteinen, Vitaminen und Ballaststoffen, weshalb sie von der modernen Ernährungswissenschaft seit einigen Jahren wieder grosse Anerkennung erfährt.
Lagerung und Haltbarkeit von Topinambur
Die Knollen halten sich nach dem Kauf etwa eine Woche im Gemüsefachs des Kühlschranks. Eingewickelt in ein feuchtes Tuch verlängert man die Haltbarkeit um einige Tage. Ungekühlt sollte man sie nach maximal zwei Tagen verzehren.
Topinambur zubereiten
Die süsslich-nussige Note der Topinambur schmeckt sowohl roh, zum Beispiel feingeschnitten im Salat, wie auch gekocht als Gemüse, Suppe, Püree oder frittiert. Kombiniert mit einer säuerlichen Komponente wie dem Saft von Zitrusfrüchten kommt ihr Aroma besonders gut zur Geltung. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Kombination ist zudem die Verzögerung der bräunlichen Färbung auf den Schnittflächen, die sonst bereits nach einigen Minuten einsetzt. Vor dem Verzehr müssen die Knollen nicht geschält, sondern gewaschen und gebürstet werden.
Topinambur pflanzen
Die Topinambur bevorzugt sonnige Standorte und leicht sandige Böden. Setzen sollte man sie vorzugsweise im Frühjahr (März-April). Dazu legt man die Knollen ca. 5 cm tief in die Erde. Es ist ratsam, zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindestens einem halben Meter einzuhalten, sodass sich die Pflanzen später nicht gegenseitig beschatten. Giessen muss man die Topinambur nur bei längeren Trockenzeiten oder besonders sandigem Boden. Ab Oktober kann man die ersten Knollen ernten, pro Pflanze rechnet man mit acht bis zehn Stück.
En Guete! Jetzt Freunden weitersagen.