Sauerrüben sind die Stiefkinder unter den Gemüsen. Frisch geerntet landen die dafür verwendeten sogenannten weissen Rüben alias Herbstrüben alias Räben grösstenteils in den Futtertrögen. Bis ins Mittelalter gehörten sie jedoch zu den Grundnahrungsmitteln, wurden dann aber von den Kartoffeln verdrängt. Ein kulinarisches Relikt aus dieser Zeit, das teilweise heute noch geschätzt wird, ist Stock aus Kartoffeln und Räben. Die sogenannte Räbebappe wird traditionell zur Erntezeit im Spätherbst aufgetischt. Ebenfalls überlebt haben die Rüben als geschnitzte Laternen am Räbeliechtliumzug im November, ein Brauch, der in diversen Schweizer Kantonen bis heute gepflegt wird. Fermentiert, also mit Salz vergoren und dadurch haltbar gemacht, tauchen sie im Speiserepertoire zwar hie und da auf. Doch im Gegensatz zu Sauerkraut haben Sauerrüben den Durchbruch in der Küche nie wirklich geschafft. Schade, denn sie strotzen wie alle milchsäurevergorenen Gemüse vor wertvollen Inhaltsstoffen, die unter anderem unsere Abwehrkräfte nachhaltig stärken können. Zudem regt der Gärungsprozess während der Fermentation probiotische Prozesse an, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Auch für die Küche sind Sauerrüben ein Gewinn, weil wandlungsfähig. Sie lassen sich wie Sauerkraut zubereiten oder mit diesem kombinieren. Sauerrüben schmecken mild-säuerlich und machen sich roh oder gekocht gut als Salat, auf Wähe oder als Beilage zu währschaften Fleischgerichten wie Braten, Ragout, Innereien und Würsten.
Sauerrüben
Sauerrüben
Sauerrüben gehören zu den fast vergessenen Gemüsegenüssen. Dabei sind sie eine prima Alternative zu Sauerkraut, denn sie stärken wie dieses das Immunsystem.
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