Honig ist der Stoff, aus dem Legenden sind. Er soll im «Gelobten Land» der Bibel wie Milch in Strömen geflossen sein, den Göttern der alten Griechen Unsterblichkeit und dem Germanen Odin Weisheit und Kraft verliehen haben. Erdenbürgern verheisst das süsse Gold zumindest Wohlbefinden und Genuss. Zum einen lindert Honig Entzündungen und Erkältungssymptome. Zum andern wartet er mit einer Geschmacksvielfalt auf, die ihresgleichen sucht. Honig enthält rund 120 Aromastoffe, die je nach Sorte von lieblich bis herb variieren. Erzeuger des Gaumenschmeichlers sind Honigbienen, die den Blütennektar oder Honigtau sammeln. Für ein Kilogramm Honig besuchen sie circa 15 Millionen Blüten und legen rund 160 000 Kilometer zurück. Damit Aromen und Inhaltsstoffe erhalten bleiben, sollte Honig kühl, trocken, dunkel und geruchsneutral gelagert werden. Honig mundet pur auf Brot sowie in süssen und pikanten Speisen.
Honig
Akazienhonig
Schleckmäuler lieben ihn. Denn Akazienhonig schmeckt sehr süss. Er ist fast farblos, klar und dünnflüssig. Dank des hohen Fruktosegehalts kristallisiert er nur langsam und bleibt mindestens ein Jahr lang flüssig. Deshalb eignet er sich perfekt zum Süssen von Getränken. Zudem harmoniert er mit Ingwer, Aceto balsamico und grünem Pfeffer.
Blütenhonig
Dafür verköstigten sich die Bienen bei unterschiedlichsten Pflanzen, für den raren Wildblütenhonig meist im Gebirge. Geschmack, Beschaffenheit und Farbe dieser Honige variieren je nach Nektarquelle, Jahreszeit und Herkunft. Geschmacklich gehören Blüten- und Wildblütenhonig zu den mittelaromatischen. Ersterer ist fein in Desserts. Letzterer wird am besten pur auf Butterbrot gewürdigt.
Landhonig
Bedienen sich Bienen bei Feld- und Wiesenblüten, entsteht daraus cremiger Landhonig. Je nach Nektarlieferant unterscheidet sich dessen Geschmack von mild bis kräftig-aromatisch. Landhonig bereichert das Sonntagszmorge und Brunchbuffet, denn er passt prima zu Butterzopf. Auch mit Weichkäse wie Brie oder Camembert schmeckt er ausgezeichnet.
Lavendelblütenhonig
Allein der Duft erinnert an die Lavendelfelder der Provence. Lavendelblütenhonig stammt denn auch meist aus dem Süden Frankreichs oder aus Spanien. Das Aroma ist zartblumig mit feinherber Note, die Farbe golden, die Textur cremig. Der Traumpartner für diesen Honig ist Ziegenkäse. Er harmoniert aber auch gut mit Marzipan und Feige.
Orangenblütenhonig
Die lieblich-blumigen Aromen erinnern an blühende Orangenhaine. Gewonnen aus dem Nektar von Orangenblüten, wartet der klare, dickflüssige Honig mit einer gelblichen, ins Orange tendierenden Farbe auf. Orangenblütenhonig veredelt Desserts, Marinaden, mediterrane und orientalische Speisen.
Pinienhonig
Pinienhonig weckt Feriengefühle. Er stammt aus den Pinienwäldern der Ägäis und wird aus dem Honigtau der Aleppo-Kiefer gewonnen. Er schmeckt würzig, fast herb und ist von eher dunkler Farbe. Wegen seines geringen Wasseranteils kristallisiert Pinienhonig relativ rasch aus. Er ist ein charmanter Begleiter von Ziegenkäse, Lachs und Zitrusfrüchten.
Rosmarinhonig
Als Nektarquelle dienen die Blüten des Rosmarinstrauchs. Der daraus gewonnene Honig ist cremig und eher würzig als süss. Sein Aroma erinnert an Kräuter, mit leicht salzigem Nachhall. Er variiert farblich von strohgelb bis hellbraun. Rosmarinhonig schmeckt zu Käse jeder Art. In der Küche toppt er Marinaden und Dressings.
Schweizer Honig
Schweizer Honig muss wie französischer Honig, französischer Jura-Honig oder Toscana-Honig zu mehr als 50 % aus der namentlich erwähnten Region stammen. Er enthält das Aroma verschiedener Wiesen- und Waldblumen. Farbe, Beschaffenheit und Geschmack unterscheiden sich je nach Blüten, Jahreszeit und Herkunft. Schweizer Honig schmeckt super auf Butterzopf, in Tee und in Gebäck.
Tessiner Honig
Im Tessiner Honig spiegelt sich die Vielfalt der Schweizer «Sonnenstube» mit ihren flachen bis hügeligen Regionen im Süden und den hohen Bergen im Norden. Geschmacklich vereint er die Aromen der heimischen Flora – von Akazie über Kastanie bis Linde. Reiner Kastanienhonig ist eine typische Tessiner Spezialität und sehr intensiv im Aroma. Tessiner Honig passt zu Focaccia, Marroni und Merlot.
Waldhonig
Waldhonig ist der kräftige Stiefbruder des Blütenhonigs. Die Bienen gewinnen ihn nicht aus Nektar, sondern aus Honigtau, der wiederum von Insekten erzeugt wird. Waldhonig ist stark aromatisch, würzig-herb und von dunkelbrauner Farbe. Es gibt ihn von cremig bis flüssig. Er harmoniert mit räsem Käse, dunklem Brot, Bratäpfeln und eignet sich zum Glasieren, etwa von Ente.
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