Sie gilt als Lavendel unter den Zitrusfrüchten, da sie sich punkto Biochemie von ihren Verwandten gänzlich unterscheidet: die Bergamotte. Als einzige Vertreterin ihrer Gattung enthält sie Ester, eine Stoffgruppe organischer Verbindungen, die auch im Lavendel- und Muskatellersalbeiöl vorkommt und frisch-süss duftet. Karriere hat die Bergamotte somit nicht als Tafelobst gemacht, sondern als Lieferantin ätherischer Öle, die hauptsächlich in ihrer Schale enthalten sind. Ursprünglich diente die Frucht lediglich als Deko-Objekt. Fruchtfleisch und Saft sind derart sauer, dass man sie zwar in Konfitüre oder Kompott, aber kaum pur geniessen kann. Bergamotteöl hingegen wird als Aroma- und Duftspender geschätzt. Es verleiht Tees wie Earl Grey und Lady Gray sowie Likören eine mediterrane, fast orientalische Note. Ein Potential, das auch die Parfumindustrie zu nutzen weiss: Bergamotte-Öl zeichnet die Kopfnote fast aller Duftwässerchen aus. Die Schale der Frucht variiert von Grün bis leuchtend Orange, das Fleisch ist gelb. Bergamotten bringen zwischen 80 und 300 Gramm auf die Waage. Woher ihr Name stammt, liegt ebenso im Dunkeln wie ihre Herkunft. Bergamotta bezeichnete ursprünglich eine Birnensorte, und als Eltern wurden lange Zeit Zitronen und Blutorangen vermutet. Doch legen genetische Untersuchungen neueren Datums nahe, dass es sich bei der Bergamotte um eine Kreuzung aus Zitronatzitrone und Bitterorange handelt. 90 % der Weltproduktion stammen aus Süditalien.
Bergamotte Bergamotte
Die Bergamotte schmeichelt weniger dem Gaumen als der Nase. Die Zitrusfrucht verdankt denn auch ihre Karriere vor allem den ätherischen Ölen in der Schale.
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