Als typisches Gewürz der französischen Küche adelt Estragon diverse Speisen mit seinem einzigartigen, leicht scharfen Geschmack. Da er schnell andere Gewürze überdeckt, sollte man eher sparsam damit umgehen oder auf getrockneten Estragon zurückgreifen.

Estragon, auch Drachenkraut genannt, gehört in der Botanik zur Familie der Korbblütler und ist eng mit dem Wermut verwandt. Im alten Ägypten wurde er bei der Herstellung von Duftölen für Zeremonien geschätzt. Die Griechen der Antike schworen hingegen auf die heilende Wirkung des Krauts und verwendeten es als Mittel gegen verschiedene Beschwerden. Als Gewürz verbreitete sich Estragon erst im 16. Jahrhundert so richtig in Europa. Heute spielt Estragon vor allem in der französischen und italienischen Küche eine grössere Rolle.

Frischer Estragon ähnelt im Aussehen grünem Gras. Er enthält viele Bitterstoffe und wirkt verdauungsanregend. Des weiteren sind im Estragon viel Kalzium, Magnesium, Eisen und Vitamin C enthalten.

Estragon gilt kulinarisch als Favorit der französischen Küche. Das leicht süsslich-bittere Kraut gibt der Sauce béarnaise ebenso wie der Café-de-Paris-Butter den charakteristischen Gout und ist Bestandteil der berühmten Kräutermischung «Fines herbes». Estragon harmoniert mit Säuren und kommt in Frankreich oft in Essig und Senf vor. Er verleiht Saucen, Marinaden, Suppen, Fisch- und Fleischgerichten sein typisches Aroma. Auch in Kombination mit Eierspeisen oder eingelegt mit Gewürzgurken überzeugt der vielseitige Estragon. Frisch gehackt entfaltet er seine vollen Aromen und dominiert geschmacklich oft, weshalb er mit Fingerspitzengefühl verwendet werden sollte. Im getrockneten Zustand büsst er ein wenig an Geschmack ein und tendiert weniger dazu, andere Aromen zu überdecken. 

Frischer Estragon hält sich mit einem feuchten Tuch umwickelt bis zu einer Woche im Kühlschrank. Im getrockneten Zustand hält sich Estragon lichtgeschützt, luftdicht und trocken gelagert etwa ein bis zwei Jahre.