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Glückskekse auf Holztisch

Die Herkunft der Glückskekse

Glückskekse kennt man aus chinesischen Restaurants. Doch stammen sie wirklich aus China? In dieser Form nicht, wie unsere Suche nach deren Herkunft zeigt.

Das Glück kommt mit der Rechnung. Samt Lächeln und angedeuteter Verneigung wird es dem Gast in Form eines Kekses überreicht. Eine Geste, die so typisch ist in hiesigen China-Restaurants wie Chop Suey auf deren Speisekarte. Und genauso wenig authentisch, weil «made in USA». Egal, der Zauber wirkt. Glückskekse faszinieren wie Zeitungshoroskope und Lotterielose. Allein der Name verleiht dem Gebäck den Nimbus eines Hauptgewinns.

Und tatsächlich wohnt den Glückskeksen etwas Magisches inne. In den hübsch verpackten Guetzli, deren Form an geknickte Halbmonde erinnern, stecken nämlich Zettelchen mit teils witzigen, teils weisen Sprüchen. Und diese wiederum verheissen, wenn nicht das Glück selbst, so doch vielleicht den Weg dorthin. Etwa das Zitat von Konfuzius: «Das Glück ist wie ein Vogel. Wer es nicht ergreift, dem fliegt es davon.»

Wer hats erfunden?

Einer, der die Worte des chinesischen Philosophen beherzigt zu haben schien, war David Jung. Der nach Los Angeles eingewanderte Chinese hatte es gewissermassen geschafft, den Amerikanern die Glückskekse schmackhaft zu machen. 1918 begann der vife Geschäftsmann, «Fortune Cookies» zu produzieren und diese den Gästen der «Hong Kong Noodle Company» zu offerieren. Mit Erfolg. Ob der Glückspilz die Kekse auch erfunden hatte, wie manche behaupten, gilt allerdings als umstritten. Schon deshalb, weil Glückskekse erst in den frühen 1990er-Jahren nach China kamen, wo sie bis dato in dieser Art unbekannt oder als westlicher Schnickschnack verpönt waren.

Dennoch verorten chinesische Historiker die Herkunft der Guetzli in ihrem Land. Genau genommen in den traditionellen Mondkuchen. Diese hätten, so wird erzählt, im 13. Jahrhundert dazu gedient, das mongolische Regime zu unterwandern. Man habe geheime Botschaften in den Mondkuchen versteckt. Das Risiko einer Enttarnung sei gering gewesen, da Mondkuchen Lotuspaste enthielten und darum von den Mongolen verschmäht wurden.

Glückskekse

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Glückskekse

Vorläufer in Japan

Eine andere Spur zur Herkunft der Glückskekse führt nach Japan, zu den Omikuji und den Tsujiura Senbei. Omikuji sind kleine Papierstreifen mit Orakelsprüchen, die in japanischen Tempeln und Schreinen erworben werden können. Bei Tsujiura Senbei handelt es sich um Crackers, deren Form und Zubereitung den heutigen Glückskeksen ähneln. Im Buch «Moshiogusa Kinsei Kidan» aus dem 19. Jahrhundert wird beschrieben, wie Tsujiura Senbei gemacht und mit zusammengerollten Omikuji bestückt werden. Und genau solche Gebäcke bot der Japaner Seiichi Kito an, als er 1903 nach Los Angeles emigrierte und dort eine Konditorei eröffnete.

Dazu passt die Geschichte von Kitos Landsmann Makoto Hagiwara: Der japanische Landschaftsarchitekt, 1879 in die USA eingewandert, soll in dem von ihm gestalteten japanischen Teegarten respektive Teehaus im Golden Gate Park von San Francisco um 1910 die Tradition eingeführt haben, Glückskekse zum Tee zu servieren. Hagiwara nannte die Guetzli Fortune Tea Cookies. Das Glück seiner Landsleute fand jedoch 30 Jahre später ein jähes Ende. Nach Pearl Harbor, dem Angriff Japans auf die USA, mussten japanische Bäckereien schliessen. Die Glückskeks-Produktion ging fast vollständig an die Chinesen. Bereits Ende der 1950er-Jahre backten die neuen Glückskinder 250 Millionen Stück pro Jahr – jedes davon von Hand respektive mit Essstäbchen geformt, gefüllt und gefaltet.

Maschinell gefaltet

Wenn heute allein der Marktführer Wonton Food Inc. im New Yorker Stadtteil Queens zwei Millionen Glückskekse pro Tag bäckt, ist dies weder das Verdienst eines Chinesen noch eines Japaners, sondern eines Amerikaners. Edward Louie, der Besitzer der 1946 gegründeten Lotus Fortune Cookie Company in San Francisco, erfand 1964 die Glückskeks-Falt-Maschine und machte damit die Massenproduktion möglich. Die ersten industriell gefertigten Glückskekse wurden denn auch nicht mit östlichen Weisheiten, sondern mit christlichen Botschaften bestückt, im Sinne von: «Wer Gott vertraut, findet bleibendes Glück.»

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